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Stillen oder Flaschennahrung?

Die letzte Zeit habe ich mich wieder mal genauer mit dem Thema „Flaschennahrung“ und vor allem mit „Folgemilch“ beschäftigt. Für mich, durch Noah seine Krankengeschichte und auch als Mama von drei Kindern, ist Ernährung sehr wichtig.

Stillen ist das Beste fürs Kind

Ganz klar, Muttermilch ist das Beste fürs Baby und Kind. Darüber gibt es auch keine Diskussion, aber was passiert, wenn man nicht stillen möchte oder wie in meinem Fall nicht kann?

Bei meinem Großen war ich gerade 17 Jahre geworden und habe mich ehrlich gesagt mit dem Thema Stillen zu wenig befasst. Luca habe ich 3 Monate voll gestillt und bin dann auf Flaschennahrung umgestiegen, weil es die Situation damals so ergeben hat.

Meinen Mittleren hingegen wollte ich dann definitiv länger stillen. 14 Monate sind es dann schlussendlich geworden, zumindest wurde er ab da nur noch ab und zu in der Nacht gestillt.

Und bei Noah, unserem Jüngsten, kam dann sowieso alles anders. 2 Notoperationen, Intensivstation, Magensonde und Co.

Lange Zeit habe ich abgepumpt und als wir zuhause waren auch noch versucht, dass es mit dem Stillen klappt. Aber leider vergebens.

Somit war ich dann sehr froh, dass es Flaschennahrung gibt.

Das Wunder Muttermilch
Der Eiweißgehalt passt sich dynamisch an das Alter des Kindes an

Gespräch mit Experten

Durch Zufall bin ich vor Kurzem auf einen sehr interessanten Beitrag zu diesem Thema von Experten der Marke BEBA gestoßen und habe mit Ihnen Kontakt aufgenommen.

BEBA forscht mittlerweile seit 150 Jahren an Muttermilch und entwickelt ihre Babynahrung ständig weiter. Aktuell hat BEBA wieder eine überarbeitete Folgemilch herausgebracht für eine noch bessere Qualität für die Kleinsten.

Auf Instagram habe ich eine Fragerunde gestartet und diese Fragen bei einem Interview mit der BEBA Expertin Nele Silber (Ernährungswissenschaftlerin) gestellt.

Hier findet ihr nun die Zusammenfassung des Interviews:

– Warum ist Muttermilch das Beste für Kinder?

Stillen und Muttermilch ist immer die beste Wahl für die Ernährung von Säuglingen, da Muttermilch die perfekt angepasste Nahrung für den Säugling ist. Sie passt sich sogar im Verlauf der Stillperiode an die sich ändernden Bedürfnisse des Säuglings an. So senkt sich z.B. der Eiweißgehalt der Muttermilch je älter das Baby wird, da es mit zunehmendem Alter langsamer wächst. Neben vielen anderen Vorteilen schützt Stillen unsere Kleinen vor Übergewicht, es stärkt ihre Abwehrkräfte, es fördert die Mutter-Kind-Bindung und unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt.

– Aber was tun, wenn die Muttermilch nicht reicht?

Hier gilt es zunächst einmal nicht aufzugeben und darauf zu achten die Brust zu geben, wenn das Kind Hunger hat. Denn je häufiger das Baby angelegt wird, desto mehr Milch bildet sich. Viel Trinken unterstützt zudem die Milchbildung. Unterstützung und Hilfestellung geben zudem Hebammen und/oder eine Stillberatung.

Sollte die Milch dennoch nicht ausreichen, kann mit sogenannter Zwiemilchernährung begonnen werden, wobei Säuglingsmilchnahrung dann nur ergänzend zugefüttert wird. Bei der Auswahl der richtigen Nahrung können Experten (Kinderärzte und Hebammen) Auskunft geben. Grundsätzlich wird hier zwischen Anfangsmilch (Stufen Pre und 1, verwendbar ab Geburt) und Folgemilch (Stufen 2 und 3, ab dem 6. bzw. 10. Monat verwendbar) unterschieden.

Warum sollte von Anfangsmilch auf Folgemilch umgestiegen werden und wann?

Muttermilch verändert sich im Laufe der Stillperiode und passt sich kontinuierlich an die Bedürfnisse des Babys an (z.B. Eiweißgehalt).

In Folgemilch ist deshalb die Zusammensetzung an bestimmten Nährstoffen ebenfalls etwas anders als in der Anfangsmilch. So sinkt neuerdings in einzelnen Säuglingsmilchnahrungen der Eiweißgehalt von Stufe 1 auf Stufe 2 ab, wodurch eine altersgerechte Eiweißzufuhr ermöglicht werden kann. Zudem ist beispielsweise der Eisengehalt in Folgemilch etwas höher um die Eisenspeicher des Babys sozusagen aufzufüllen.

Folgemilch steht immer wieder in der Kritik, neben Zucker findet sich auch in manchen Folgemilchen Stärke. Dazu erzählt die Expertin folgendes:

Bei dem Zucker, der in der Säuglingsmilch deklariert wird, handelt es sich meist um Laktose, auch Milchzucker genannt. Die Laktose ist der Hauptbestandteil in Muttermilch und es ist deshalb gesetzlich vorgeschrieben, dass Laktose in Anfangs- und Folgemilch enthalten sein muss.

Stärke wurde und wird auch nach wie vor in einigen Folgemilchen eingesetzt, damit Babys besser und länger satt werden. Die Stärke führt dazu, dass die Milch sämigere wird und dadurch länger im Verdauungstrakt verweilt wodurch die Kinder länger satt bleiben – Soweit die Theorie. Neuere Erkenntnisse zeigen aber, dass dieser Effekt der längeren Sättigung nicht unbedingt eintritt. Zudem kommt Stärke natürlicherweise in Muttermilch nicht vor. Moderne Folgemilchen verzichten deshalb auf den Zusatz von Stärke.

Am Anfang enthält die Muttermilch mehr Eiweiß, weil Babys in den ersten 4-6 Monaten schneller wachsen. In den folgenden Monaten sinkt der Eiweißgehalt in der Muttermilch, weil Babys dann nicht mehr so schnell wachsen und daher weniger Eiweiß benötigen.

Um eine bedarfsgerechte Eiweißzufuhr nach dem Vorbild der Muttermilch zu erreichen, empfehlen Experten bei Folgemilch auf einen, im Vergleich zur Anfangsmilch, abgesenkten Eiweißgehalt zu achten, wenn nicht gestillt wird.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Dosierungsempfehlungen (inkl. Verwendung des beigelegten Messlöffels) auf der Packung zu beachten.

Babys sollen zudem nach ihrem Bedarf gefüttert werden. Das bedeutet, dass Babys nicht zum Austrinken gedrängt werden sollten, es gilt auf Sättigungssignale zu achten. Wenn Babys schreien haben sie nicht zwingender Weise auch immer Hunger, manchmal brauchen Babys auch einfach Körperkontakt, es ist kalt oder warm, die Windel ist voll oder sie brauchen einfach Nähe.

– Auf was sollte man darüber hinaus achten beim Flaschen füttern?

Um Problemen vorzubeugen ist es ratsam in entspannter Atmosphäre zu füttern. Der Kopf des Kindes sollte höher als der Magen liegen.

Beim Zubereiten der Flasche ist es wichtig die Milch seitlich zu schwenken um das Pulver gut zu mischen, damit nicht zu viele Luftbläschen entstehen.

Das Kind sollte zwischendurch immer wieder ein Bäuerchen machen dürfen, also immer wieder hochnehmen und sanft auf den Rücken klopfen. So vermeidet man Blähungen und Bauchweh.

Wichtig ist es darüber hinaus die Flasche immer frisch zuzubereiten und nicht wieder aufzuwärmen um die Vermehrung von Keimen zu vermeiden.

Eine Anreicherung der Flasche mit z.B. Brei wird definitiv nicht empfohlen. Die Beikost-Einführung sollte stets mit dem Löffel gemacht werden, da es sich hier um einen wichtigen Entwicklungsschritt handelt.

Beikost sollte laut den Empfehlungen von Ernährungsexperten frühestens mit Beginn des 5. Spätestens mit Beginn des 7.Monats eingeführt werden. Als erster Brei wird ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch (bzw. Fisch) Brei empfohlen. Im Abstand von jeweils einem Monat ersetzen dann ein Milch-Getreide-Brei und ein Getreide-Obst Brei jeweils eine weitere Milchmahlzeit. Ca. ab dem 10. Monat geht die Säuglingsernährung schrittweise in die Familienernährung über. Der Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei wird dann beispielsweise nicht mehr püriert, sondern zerdrückt. Die Kinder akzeptieren jetzt Nahrungsstückchen.

Folgemilch ?
Die richtige Dosierung und ein angepasster Eiweißgehalt sind wichtig!

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei BEBA für das nette und fachliche Interview und hoffe einige Fragen von anderen Mamas damit beantwortet worden sind.

Ganz egal ob man stillt oder nicht: JEDE Mama ist eine gute Mama und will nur das Beste fürs Kind 🙂

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